Verankerung für die neue Wehranlage eingebracht

Bereits im Oktober 2022 wurde die Verankerung der neuen Wehranlage in die Berkelsohle eingebracht. Durch den zukünftig anstehenden Wasserdruck bzw. die auf das Ingenieurbauwerk „Berkelwehranlage“ aus Stahlbeton einwirkenden Kräfte, muss diese sehr gut, oder anders ausgedrückt „massiv“, in den Untergrund verankert werden. Um diese Verankerung zu definieren wurde bereits in den Jahren 2019 und 2020 die Baugrunderkundung in der Berkelsohle durchgeführt (siehe Blogbeitrag „Baugrunderkundungen an der Berkelwehranlage“ vom 4. November 2020).

Damit schließt sich der Kreis zu den wesentlichen Faktoren der im Rahmen der Ausführungsplanung zu definierenden Bemessungsgrößen zur Verankerung, nämlich dem Lastabtrag bzw. der Lasteinwirkung und der Beschaffenheit des anstehenden Bodens.

Auf Grundlage dieser Erkenntnisse wurde die Verankerung mittels sogenannter Betonbohrpfähle gewählt. Betonbohrpfähle sind in diesem Falle im Durchmesser ca. 90 cm runde Betonfundamente, die bis ca. 12 m unterhalb der zukünftigen Berkelwehranlage in den Untergrund einbinden (eingebohrt werden). Dieses Einbohren wurde in den Monaten Oktober und November 2022 vorgenommen und musste vor dem Aushub der eigentlichen Baugrube der Wehranlage erfolgen. Die Arbeiten wurden von einem eigens für die Bohrarbeiten eingebauten Bohrplateau (Arbeitsfläche aus Natursteinschotter) in der Berkelsohle durchgeführt. Hierfür wurden die auf den Bildern zu erkennenden Spezialmaschinen nach Stadtlohn transportiert, aufgerüstet und eingesetzt.

Die Arbeitsweise zum Erstellen der Bohrpfähle sieht vor, dass nach der genauen Positionierung des Gerätes als erstes ein Stahlrohr mit einem Innendurchmesser von ca. 90 cm in erforderlicher Länge in das Erdreich eingebohrt wird. Dieses Einbohren kann jeweils nur abschnittsweise erfolgen (beispielsweise 2 m Vorschub), da dann die Reibung des Erdreiches ein Tieferbohren verhindert. Tritt dieser Fall ein, verfügt das Großbohrgerät über eine Bohrschnecke, mit welcher das Erdreich aus dem Stahlrohr herausgebohrt werden kann. Dieses verringert dann wieder die Reibung, und das Einbohren des Stahlrohrs kann fortgesetzt werden. Dieser Vorgang wird dann bis zum Erreichen der erforderlichen Tiefe wiederholt. Ursache des klappernden Geräusches, das während der Arbeiten häufig im Baustellenumfeld zu hören war, war das „Abschütteln“ des Erdreiches vom Erdbohrer. Nach Erlangen der Endausbautiefe wird ein Betonbewehrungskorb aus Stahl in das „Rohr“ eingelassen, um dann den zukünftigen Betonbohrpfahl mit zugeliefertem Beton von unten beginnend zu betonieren. Während des Betoniervorgangs wird das Stahlrohr zeitgleich – dem Betonierfortschritt entsprechend – wieder aus dem Erdreich herausgedreht und kann dann wiederverwendet werden.

Auf diese Weise sind allein für die Wehranlage 27 Bohrpfähle erstellt worden. An diese Bohrpfähle wird die zukünftige Betonbodenplatte der Wehranlage anbinden bzw. sie werden in die Betonbewehrung der Berkelwehranlage eingebunden und erreichen damit die Verankerung des Bauwerks.

Die untenstehende Bildergalerie zeigt Eindrücke aus der Errichtungsphase.




Quelle der nachfolgenden Bilder: Björnsen Beratende Ingenieure GmbH

Bildquelle: Björnsen Beratende Ingenieure GmbH
Schnitt Wehranlage

Bildquelle: Björnsen Beratende Ingenieure GmbH
Draufsicht Wehranlage

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert