Für eine übersichtlichere Darstellung der Karte bitte Desktop-PC oder Tablet verwenden.
Für eine übersichtlichere Darstellung der Karte bitte Desktop-PC oder Tablet verwenden.
Ein Wehr gibt es hier bereits seit dem Mittelalter. Es diente der Aufstauung des Wassers zur Füllung des Burggrabens, der Schiffbarmachung der Berkel als Handelsweg und der Nutzung der Wasserkraft. Vor dem heutigen Gebäude der Berkelmühle befanden sich vor dem Zweiten Weltkrieg beidseits der Berkel eine Öl- und eine Getreidemühle.
Die Wasserkraftnutzung wurde Ende 2018 eingestellt, da ein Teil des Wassers der Berkel für den Betrieb einer neuen Fischaufstiegsanlage gebraucht wird und somit nicht mehr zur Energiegewinnung eingesetzt werden kann. Trotzdem kann auf den Aufstau der Berkel nicht verzichtet werden. Der jahrhundertelange Aufstau sorgt dafür, dass die Torflinsen unter der Ortslage Stadtlohns vom Berkelwasser gespeist wurden und aufgequollen sind. Würde man das Wehr entfernen, würden die Torflinsen ihr Wasser abgeben und sich zusammenziehen (schwinden). Hierdurch würde der Gebäudebestand Stadtlohns absacken und es entstünden Bauschäden.
Bausubstanz und Statik des 1946 errichteten Wehrs genügten den Ansprüchen an eine weitere sichere Nutzung sowie den Anforderungen einer ökologischen Wehrsteuerung nicht. Zusätzlich musste der Abflussquerschnitt des Wehrs verbreitert werden. Im Hochwasserfall kann das Wasser diese Engstelle in der Berkel damit zügiger passieren und ermöglicht so, den Wasserstand der Berkel abzusenken.
Für den Neubau der Wehranlage fanden aufwändige Baugrund- und Kampfmitteluntersuchungen statt. Der Rückbau der ehemaligen Wehranlage erfolgte im Sommer 2022. Für den Rückbau der Wehranlage musste zunächst die Berkel durch einen Fangedamm abgesperrt werden. Das Wasser floss während der Bauzeit durch ein Gerinne neben der Berkel, das nach Fertigstellung des Wehrs für die Fischaufstiegsanlage genutzt wurde. Nach Trockenlegung der Berkel durch den Fangedamm konnte die alte Wehranlage abgerissen werden und anschließend die Gründungen sowie die Stahlbetonarbeiten an der Bodenplatte, den Pfeilern und den Wehrwänden erfolgen. Nachfolgend wurden die Wehrtafeln und die Steuerung eingebaut. In dieser Zeit mussten die Arbeiten mehrmals wegen Überflutung des Fangedamms unterbrochen werden; anschließend musste das Baufeld jeweils wieder hergerichtet werden. Eine Erhöhung des Fangedamms hätte bei Hochwasser zu einer Gefährdung der Oberlieger geführt.
Nachdem andauernde Hochwasser zwischen Oktober 2023 und Februar 2024 Arbeiten am Wehr nicht zuließen, konnte im März 2024 der Fangedamm gezogen und der Berkel ihr Flussbett zurückgegeben werden.
Die neu errichtete moderne Wehranlage mit ihren automatisch gesteuerten Wehrtafeln ermöglicht eine gezielte und schnelle Steuerung des Wasserstandes im Hochwasserfall. Gleichzeitig können die Wehrtafeln zur gezielten Unterstützung naturnaher Verhältnisse in den neu geschaffenen Auen entlang der Berkel eingesetzt werden.
Planung: Björnsen Beratende Ingenieure
Bauzeit: 2023/2024
An einem Wehr ist für Fische in der Regel das Ende ihrer Wanderungen erreicht. Die Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) sehen vor, dass Gewässer wieder durchgängig für wandernde Fische und Amphibien werden. Für die flussaufwärts gerichtete Wanderung von Fischen wird hier an der Berkel eine Umleitung um das Wehr herum gebaut. Die sogenannte Fischaufstiegsanlage ist eine Abfolge ansteigender Wasserbecken. Höhe und Gestaltung der Becken sowie die Geschwindigkeit des Wassers sind auf die hier in der Berkel vorkommenden Fische abgestimmt.
Am oberen Ende der Fischaufstiegsanlage befindet sich ein Bauwerk mit einer Schütztafel. Dieses Bauwerk ermöglicht die Regulierung des Durchflusses durch die Fischaufstiegsanlage, um sich an verschiedene Abflussereignisse anzupassen.
Der Abfluss über die Fischaufstiegsanlage steht in Wechselwirkung zur Einhaltung des Stauziels am Berkelwehr. Dies spielt insbesondere bei sehr niedrigen und sehr hohen Wasserständen der Berkel eine wichtige Rolle.
Die Fischaufstiegsanlage ist von einer Spundwand mit Betonkopf umgeben, die den Hochwasserschutz der nördlich gelegenen Wohnviertel bis zu einem 100-jährlichen Hochwasserereignis sicherstellt.
Die Fischaufstiegsanlage wurde innerhalb des während der Bauzeit der Wehranlage erforderlichen Umleitungsgerinnes errichtet. Bei Ausschachtungsarbeiten gruben Archäologen im Frühjahr 2022 Reste einer hölzernen Schleusenanlage aus dem 18. Jahrhundert aus, mit der man die Berkel für wenige Jahrzehnte schiffbar machte.
Im Sommer 2024, nach dem Ziehen des Fangedamms, begann der Endausbau der Fischaufstiegsanlage. Nach einem Probebetrieb wird regelmäßig überwacht, wie sich der Abfluss in der Fischaufstiegsanlage entwickelt und wie gut Fische sie passieren können. Falls erforderlich, wird die Fischaufstiegsanlage für eine erfolgreiche Fischwanderung angepasst.
Von den Brücken der Berkelpromenade und dem neuen Steg aus lässt sich die Fischaufstiegsanlage in Zukunft gut einsehen.
Planung: Björnsen Beratende Ingenieure
Bauzeit: 2022-2024
Wo einst Getreide gemahlen und Tierfutter gemischt wurde, entstand mit der umgebauten Berkelmühle ein besonderer Ort in der Stadtlohner Innenstadt. In das stadtbildprägende Gebäude ist nach seiner Sanierung ein Nutzungsmix aus Bildung, Kultur und Gastronomie eingezogen.
Das Bistro im Erdgeschoss mit Terrasse und Außengastronomie auf dem Mühlenplatz direkt an der Berkel bietet ein ansprechendes gastronomisches Angebot. Als Betreiber konnte der Verein „Interkulturelle Begegnungsprojekte“ der Alexianer Münster mit einem integrativen Betriebskonzept gewonnen werden.
Im Obergeschoss wird die Forschermühle als außerschulischer MINT-Lernort Kindern Wissenschaft und Technik näherbringen – ein wichtiger Beitrag für Fachkräfte der Zukunft.
Das imposante Dachgeschoss, der neue Mühlensaal, wird multifunktional genutzt. Erwähnenswert ist die sichtbar verbliebene Holzkonstruktion, die das Dach trägt – das sogenannte Sprengwerk. Im Mühlensaal können verschiedenste Veranstaltungsformate stattfinden. Er wird über die Stadt Stadtlohn auch an interessierte Gruppen vermietet.
Planung: farwick + grote ARCHITEKTEN BDA STADTPLANER; Ingenieurkollektiv
Bauzeit:
2020/2021: Rohbau- und Fassadenarbeiten
2022/2023/2024: Innenausbau
Der Mühlenplatz zwischen Burgstraße und Berkelufer ist das neue „Wohnzimmer“ Stadtlohns und ein Highlight des Innenstadtlebens mit einer einladenden Gastronomie, Sitztreppen direkt an der Berkel und dem Rauschen des vom Wehr abfließenden Wassers. Das ist ein Ort, um Freunde zu treffen, zu lesen oder um einfach die Ruhe zu genießen. Ein Getränk im Bistro auf dem Platz mit Blick auf Berkelmühle und Berkel ist ein Erlebnis für jeden. Der Mühlenplatz bietet zudem Raum für Veranstaltungsformate verschiedenster Art. Die am Ufer entstandenen Sitztreppen schaffen nicht nur eine hohe Aufenthaltsqualität, sondern übernehmen gleichzeitig auch die Hochwasserschutzfunktion für den Platz.
Zukünftig werden an der Ost- und Südseite des Mühlenplatzes neue Gebäude entstehen, die den Mühlenplatz städtebaulich einfassen.
Technische Planung: Björnsen Beratende Ingenieure
Freiraumplanung: Glück Landschaftsarchitekten
Bauzeit: 2023/2024
Die wichtigsten Meilensteine von „natürlich berkel“:
Auf der als Engelbert-Sundermann-Straße benannten Berkelpromenade kann man zwischen der Mühlenbrücke und der Brücke am Losbergbad am Fluss flanieren, sich ausruhen, die ruhig dahinfließende Berkel genießen oder Fische in der Fischaufstiegsanlage beobachten.
Die große Freitreppe mit dem Berkelbalkon bildet den Auftakt zur Berkelpromenade. Als neuer Stadtlohner Treffpunkt am Fluss bietet sie einen Panoramablick auf das Wehr und das gegenüberliegende Berkelufer mit Berkelmühle und Mühlenplatz. Der angrenzende Steg am Wehr verbindet die Uferpromenade mit dem Mühlenplatz und der Innenstadt.
Im weiteren Verlauf wird die Fischaufstiegsanlage nördlich der Berkelpromenade für Fußgänger und Radfahrer einsehbar. Östlich der Fischaufstiegsanlage grenzt der Losbergplatz an. Dieser neu gestaltete Eingangsbereich an der Losbergschule bietet ebenfalls einige Sitzmöglichkeiten. Am Losbergplatz endet die autofreie Berkelpromenade.
Technische Planung: Björnsen Beratende Ingenieure
Freiraumplanung: Glück Landschaftsarchitekten
Bauzeit: 2023/2024
Ab dem Losbergplatz beginnt die „unechte“ Fahrradstraße. Was bedeutet das? Auf der mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h ausgewiesenen Straße haben Radfahrer zukünftig Vorrang. Ergänzend dient die Straße weiterhin dem Anliegerverkehr.
Auch für Fußgänger ist die Umgestaltung mit mehr Aufenthaltsqualität verbunden, denn der Gehweg entlang der Berkel wird in Verlängerung der Promenade fortgesetzt. Der neue Balkon an der Berkel lädt zum Verweilen am Fluss ein.
Von der Umgestaltung profitieren nicht nur alle Einwohner Stadtlohns, sondern auch Radtouristen, die auf der Berkelroute oder dem Europaradweg R1 unterwegs sind.
Der Bau der Fahrradstraße geht einher mit einer Verschiebung der Engelbert-Sundermann-Straße (ehemals Uferstraße) nach Norden. Dies schafft Raum für eine hydraulisch notwendige und ökologisch sinnvolle Aufweitung des Berkelbetts. Gleichzeitig dient die Fahrradstraße als Hochwasserschutzeinrichtung, indem sie gegenüber dem ursprünglichen Zustand etwa einen halben Meter höher ausgebaut wurde.
Planung: Björnsen Beratende Ingenieure
Bauzeit: 2023/2024
Der westliche Eingang zum Losbergpark bildet für die Besucher einen klaren, barrierefreien und sicheren Auftakt für den attraktiven großen Stadtlohner Freizeit- und Erholungsort. Der Arbeitstitel, der dieses Projektziel treffend beschreibt, war daher „Entrée Losberg“: Einbezogen in diese Maßnahme ist die neue Zufahrt von der Engelbert-Sundermann-Straße zum südwestlichen Eingang des Losbergparks, zur Sonnenallee sowie zum Gelände des Reittherapiezentrums Fortuna e. V.
Ergänzt wird die Straßengestaltung durch eine neue Parkplatzanlage aus Rasenfugenpflaster, die die bisherige Schotterfläche sowie Parkplätze entlang der Engelbert-Sundermann-Straße ersetzt, die aufgrund der Verbreiterung der Berkel entfallen sind. Der Parkplatz bietet den Besuchern des Losbergparks und des Reittherapiezentrums Fortuna e. V. sowie den Lehrkräften der Losbergschule eine zentrale Abstellmöglichkeit für ihre Fahrzeuge.
Gleichzeitig ist ein Notwasserweg entlang der Straße „Losberg“ realisiert worden, über den das im Bereich Sonnenallee/Losbergpark anfallende Regenwasser kontrolliert in die Berkel abfließen kann.
Planung: Björnsen Beratende Ingenieure
Bauzeit: 2023/2024
Der Mündungsbereich der Leppingwelle in die Berkel ist aus seinem geradlinigen Bett befreit worden. Hierzu wurde ein naturnaher Gewässerverlauf geschaffen. Weil es dort keine Ufersicherung mehr gibt, kann sich die Leppingwelle ihr natürliches Bett schaffen, damit sich die ökologischen Verhältnisse im Gewässer und seinen Uferbereichen erheblich verbessern.
Die Renaturierung an der Leppingwelle steht im Zusammenhang mit umfangreichen ökologischen Aufwertungsmaßnahmen, die oberhalb der Mündung der Leppingwelle in den Uferbereichen der Berkel stattfinden.
Technische Planung: Björnsen Beratende Ingenieure
Bauzeit: 2022/2023
Der Hochwasserschutz in der Innenstadt bewirkt, dass heutige innenstadtnahe Siedlungsbereiche zukünftig von Hochwasser verschont bleiben. Gleichzeitig muss aber das verlorengehende Hochwasservolumen an anderer Stelle oberhalb der Innenstadt ausgeglichen werden. Im Zuge der Hochwasserschutzmaßnahmen sind Retentions- oder Rückhalteräume für ein Volumen von rd. 85.000 m³ zu schaffen.
Zwischen der Stadtgrenze zu Gescher und dem Berkelwehr sind an mehreren Stellen Uferbereiche der Berkel so umgestaltet, dass sie bei Hochwasser überflutet werden. Das zurückgehaltene Wasser dient dem Hochwasserschutz und verbessert gleichzeitig die ökologische Situation an der Berkel, weil es regelmäßig überflutete Auenbereiche schafft, wie sie in früheren Zeiten vorhanden waren. Das schafft spezielle Lebensräume für Pflanzen und die Tiere, die in solchen Auenbereichen leben.
Retentionsräume, die gleichzeitig auch die ökologischen Verhältnisse an der Berkel verbessern, gibt es an folgenden Stellen:
Das Berkelwehr wird zukünftig ökologisch gesteuert, sodass sich der Wasserstand oberhalb des Wehrs zeitweise um etwa 20 cm erhöht. Zusätzlich zu den natürlich vorkommenden Überflutungen werden die oben erwähnten Retentionsräume unterhalb der Brücke Kalterweg durch diesen künstlich erzeugten Aufstau überschwemmt. Dadurch können die naturnahen Verhältnisse einer regelmäßig überfluteten Aue unterstützt und eine auentypische Vegetation entwickelt werden. Die betroffenen Flächen befinden sich auf der rechten Berkelseite nahe der Anlage der Tennisplätze sowie am linken Ufer im Bereich des Berkelstadions.
Planung: Björnsen Beratende Ingenieure
Bauzeit: 2022/2023/2024
Die neue Harrier-Brücke ist weit mehr als nur eine Überquerung der Berkel. Ihre tief gezogene Unterkante der Brückenplatte macht sie darüber hinaus zu einer Hochwasser-Drossel. Steigt der Berkel-Wasserstand über das Niveau dieser Unterkante, staut sich das Wasser höher als bisher im bereits bestehenden Überschwemmungsgebiet oberhalb der Harrier-Brücke. Dadurch werden die entlang der Berkel zur Wasserrückhaltung verfügbaren Flächen im Hochwasserfall effizient genutzt. Sollte das Stauvolumen oberhalb der Harrier-Brücke überschritten werden, wird das Wasser der Berkel über den angepassten Straßendamm und das Drosselbauwerk hinwegströmen.
Der Rückstau im Hochwasserfall dient nicht der Absenkung der Hochwasserstände in der Ortslage. Diese Aufgabe übernimmt hauptsächlich die Querschnittsverbreiterung der Wehranlage und der Berkel. Der Rückstau dient in erster Linie dazu, den gesetzlich vorgeschriebenen Retentionsraumausgleich sicherzustellen. Die Wassermengen, die derzeit bei einem Hochwasserereignis in die Siedlungsbereiche gelangen können, müssen künftig an anderer Stelle oberhalb der Ortslage zurückgehalten werden, um zu verhindern, dass sie schneller in Richtung der Unterlieger abfließen.
Planung: Björnsen Beratende Ingenieure
Bauzeit: 2022/2023
Die auf der Höhe der Hofstelle Große Damhues an der Stadtgrenze zu Gescher vorgesehenen Maßnahmen an der Berkel dienen dazu, Retentionsraum in einer Größenordnung von 33.000 m³ zu schaffen.
Für diese Maßnahme läuft im Jahr 2024 das Planfeststellungsverfahren bei der Bezirksregierung Münster. Vorgesehen ist eine neue Berkelbrücke mit Drosselfunktion, wie sie bereits an der Harrier-Brücke realisiert wurde. Ergänzend wird die Berkel auf einer Länge von circa 500 m oberhalb der Brücke verlegt und naturnah umgestaltet. Als dritte Maßnahme ist der Bau eines Walls in der Berkelaue geplant, um dahinter bei Hochwasser zusätzliches Wasser stauen bzw. zurückhalten zu können. Auf Eingriffe wie Abgrabungen wird verzichtet. Insgesamt ergibt sich ein Rückhaltevolumen von rund 36.000 m³, das heißt, es wird noch ein zusätzliches Polster von etwa 3.000 m³ geschaffen.
Planung: N.N.
Voraussichtliche Bauzeit: 2026/2027
Auch der Siedlungsbereich Meskesweide liegt derzeit im festgesetzten Überschwemmungsgebiet. Um diesen Bereich vor Hochwasser zu schützen ist geplant, im Bereich der Fliednerschule eine angeschüttete Spundwand zu errichten. Derzeit befindet sich dort ein stark bewachsener Erdwall, der den Anforderungen an eine Hochwasserschutzanlage nicht gerecht wird.
Infolge der Hochwasserschutzmaßnahmen besteht im Bereich Schanzring/Meskesweide das Risiko, dass bei Starkregenereignissen kein Abfluss des Niederschlagswassers in die Berkel möglich ist.
Mit welchen wirtschaftlich vertretbaren Maßnahmen die Hinterlandentwässerung im Bereich Fliednerschule/Meskesweide sichergestellt werden kann, ist Gegenstand der derzeit laufenden Planungen.
Planung: Björnsen Beratende Ingenieure
Voraussichtliche Bauzeit: 2026/2027
Das ehemalige Berkelstadion wird als wichtiger Teil des Berkelquartiers zwischen Brücke Uferstraße und Brücke Grabenstraße entwickelt. Vorher spielt es für die Umsetzung des Hochwasserschutzkonzepts eine wichtige Rolle. Es dient für die Bauzeit der innerstädtischen Maßnahmen – also bis Ende 2024 – als zentrale Baustelleneinrichtungsfläche für das Lagern von Baumaterialien und Böden sowie für Baucontainer etc.
Circa 30 % der Fläche des früheren Berkelstadions sind bereits zu flachen Uferbereichen umgestaltet worden. Dort kann sich zukünftig eine Aue entwickeln.
Wie die restliche Fläche des Berkelstadions zukünftig genutzt werden wird, steht noch nicht fest.
Planung: NN
Voraussichtliche Bauzeit: noch offen
An der Kreuzung Pfeifenofen/Grabenstraße ist das größte Verkehrsaufkommen in Stadtlohn. Ein Kreisverkehr soll für besseren Verkehrsfluss sorgen. Derzeit wird geprüft, ob ein Umstieg zwischen den Buslinien Ahaus-Borken und Vreden-Coesfeld zwischen Graben- und Mühlenstraße realisiert werden kann. Der Pfeifenofen wird so zur Stadtlohner Mobilitätszentrale.
Derzeit laufen Abstimmungen mit Straßen.NRW. Sobald Grundstücks- und Finanzierungsfragen geklärt sind, wird der Umbau geplant und umgesetzt. Stadtlohn muss jedoch noch etwas Geduld haben.
Planung: N.N
Voraussichtliche Bauzeit: noch offen
Schutz der Bebauung oberhalb des Molkereiweges
Um das Eindringen von Hochwasser in den Bereich Steinkamp/Mühlenstraße zu verhindern, wird auf der östlichen Seite des Naturschutzgebietes im Bereich Molkereiweg eine Hochwasserschutzanlage errichtet.
Im weiteren Verlauf quert die Hochwasserschutzanlage den Molkereiweg und verläuft dann auf der Südseite bis zur Brücke Grabenstraße.
Planung: N.N.
Voraussichtliche Bauzeit: 2027
Das am Molkereiweg gelegene Regenüberlaufbecken I (RÜB I) sowie die zugehörigen Pumpenanlagen stellen die Entwässerung des nördlich der Berkel gelegenen Siedlungsbereichs sicher.
Das RÜB I liegt selbst im Überschwemmungsgebiet und muss vor Hochwasser geschützt werden. Hierzu wird eine Hochwasserschutzmauer um die technischen Einrichtungen herum gebaut. Damit eine Anfahrt durch das Wartungspersonal auch bei Hochwasser möglich ist, wird der Molkereiweg höhergelegt.
Planung: N.N.
Voraussichtliche Bauzeit: 2026/2027
Die Hinterlandentwässerung gewährleistet, dass bei gleichzeitigem Auftreten von Berkel-Hochwasser und starken Regenfällen das Regenwasser aus den Stadtlohner Siedlungsbereichen hinter den Hochwasserschutzanlagen weiterhin in die Berkel abgeleitet werden kann, ohne dass es zu einem Rückstau in den Siedlungsgebieten kommt. Um dies sicherzustellen, werden vorzugsweise Maßnahmen geplant, die das Niederschlagswasser durch freies Gefälle in die Berkel leiten. Solche Lösungen sind bereits an der Burgstraße/Berkelmühle sowie am Losberg in Form sogenannter Notwasserwege umgesetzt. Ist dies örtlich nicht möglich, muss eventuell ein Pumpwerk errichtet werden, um das Regenwasser in die Berkel zu befördern.
Im Umfeld der Mühlenstraße, zwischen Timpenweide im Norden und der Berkel, werden derzeit Lösungen gesucht, um das Problem der Hinterlandentwässerung zu bewältigen. Einerseits muss der Abfluss des Wasserlaufs 1400, der die Bereiche um Telgenkamp und Cohaus Esch entwässert, sichergestellt werden. Gleichzeitig müssen Abflüsse aus den Straßen Timpenweide und An de Bleeke in tieferliegende Wohngrundstücke vermieden werden. Beide Problembereiche sind im Zusammenhang mit der sicheren Entwässerung der Tiefpunkte in der Mühlenstraße im Bereich des Autohauses Knubel zu betrachten.
Für diesen Komplex gibt es keine einfache Lösung. Deshalb wird vor einer Ausführungsplanung eine Untersuchung vorgenommen, welche Varianten denkbar und realisierbar und wie diese technisch und wirtschaftlich zu bewerten sind. Diese Untersuchung soll im Jahr 2025 abgeschlossen sein, um anschließend in die konkrete technische Planung und bauliche Umsetzung überzugehen.
Planung: N.N.
Voraussichtliche Bauzeit: 2026/2027
Die Burgstraße wird ihr Gesicht wandeln. Zwischen dem Knotenpunkt Burgstraße/Mühlenstraße und der Straße Hövel wird der häufig überflutete Tiefpunkt beseitigt und der Straßenquerschnitt angepasst.
Um ein kostenintensives und wartungsaufwändiges Pumpwerk zu verhindern, fließt Regenwasser bei Starkregenereignissen zukünftig auf der Burgstraße bis zum westlichen Ende des Mühlenplatzes, wo es entlang der Grundstücksgrenze über den bereits fertiggestellten Notwasserweg frei in die Berkel abfließt.
Im Zuge dieses Umbaus wird die Burgstraße auch umgestaltet, um eine Verknüpfung von Mühlenplatz und Mühlenstraße/Innenstadt herzustellen. Die Burgstraße wird darüber hinaus in Richtung Pfeifenofen und in Richtung Osten bis zum Kreisverkehr Burgstraße/Kalterweg erneuert. Planung und Bau erfolgen in enger Zusammenarbeit zwischen Straßen.NRW und Stadt Stadtlohn.
Planung: N.N.
Voraussichtliche Bauzeit: 2026/2027
Bereits Ende der 1980er Jahre begannen Planung und Realisierung von Hochwasserschutzmaßnahmen zwischen Grabenstraße und Schanzring sowie zwischen Schanzring und Lessingstraße, um die Bereiche Fürstenkamp und Meskesweide vor Überschwemmungen zu schützen. 2023 ließ die Stadt Stadtlohn prüfen, wie die bestehende Hochwasserschutzwand am Fürstenkamp zu sanieren ist, damit sie langfristigen Schutz gewährleisten kann.
Derzeit wird ein Sanierungskonzept für die Bestandshochwasserwand am Fürstenkamp erstellt.
Planung: MARTINKO Part mbB Beratende Ingenieure, Stadtlohn
Voraussichtliche Bauzeit: 2025
„natürlich berkel“ bietet durch die zahlreichen baulichen Veränderungen rund um die Berkelmühle vielfältige Möglichkeiten. Die unterschiedlichen Maßnahmen schaffen vordergründig Hochwasserschutz und Aufenthaltsqualitäten an neuen, innovativen öffentlichen Plätzen. Es steckt aber noch viel mehr in „natürlich berkel“. Die neu zu gestaltenden Räume halten zwischen Burgstraße und Berkel Flächen bereit, die in Form von Platzrandbebauungen neue Immobilien- und Nutzungskonzepte ermöglichen.
In dieser außergewöhnlichen Lage zwischen der lebendigen Innenstadt und der Berkel entsteht ab 2025 ein viergeschossiges Wohn-und Geschäftshaus an der Ostseite des Mühlenplatzes. Anschließend wird auf der Fläche zwischen Burgstraße und Mühlenplatz ein eingeschossiges Gebäude errichtet, in dem eine Gastronomie Platz finden wird. Damit wird der Mühlenplatz städtebaulich aufgewertet und es entstehen neue attraktive Wohnungen sowie ein qualitätvolles gastronomisches Angebot am Mühlenplatz.
Planung: NN
Voraussichtliche Bauzeit: ab 2025
Das als RÜB II bezeichnete Regenüberlaufbecken an der Lessingstraße ist bereits umgebaut worden. Am Standort der alten Kläranlage fließen alle Abwässer Stadtlohns zusammen und werden zur heutigen Kläranlage am Bockwinkel gepumpt. Das RÜB II ist durch zwei Maßnahmen des Hochwasserschutzes betroffen: Zum einen liegt es selbst im ausgewiesenen Überschwemmungsgebiet und muss vor Überschwemmung geschützt werden. Zum anderen stellt es sicher, dass das Stadtlohner Abwasser auch bei Hochwasser der Berkel sicher abgeleitet wird.
Als vorgezogene Hochwasserschutzmaßnahme ist die Speicherkapazität des RÜB II erhöht worden, um bei Starkregen schnell ankommende, große Wassermassen aufzufangen. Die Pumpleistung am RÜB II beträgt jetzt 12.000 l/sec im Hochwasserfall. Damit können der Wasserstand im Kanalnetz gesenkt und eventuelle Wasseraustritte aus dem Kanal in die Straßen verhindert werden. Ein neuer Deich, der die Anlage umschließt, sorgt jetzt dafür, dass das RÜB II selbst nicht von Hochwasser der Berkel überschwemmt wird.