Grundwasserstand durch Stahlspundwände gesichert

Zurzeit werden im Mühlenumfeld Stahlspundwände tief ins Erdreich eingebracht, die nach Fertigstellung der Gründung der neuen Wehranlage wieder entfernt werden. Dies ist erforderlich, weil während der Zeit des Neubaus der Wehranlage die Berkel um das zukünftige Baufeld herum geleitet und das Grundwasser abgesenkt wird, um das Baufeld trockenzulegen.

Im Rahmen der Ausführungsplanung zum Neubau der Wehranlage und der Hochwasserschutzwände im Bereich des Mühlenplatzes musste deshalb ein Grundwasserkonzept zur Trockenlegung der jeweiligen Baugruben im Baufeld an der Berkelmühle erstellt werden.

Dieses Konzept sieht vor, dass für die Bauzeit neben der Umleitung eine Grundwasserabsenkung mittels Vakuumanlagen erfolgt. Hierzu werden Brunnen in einem Abstand von circa 1 m um das Baufeld herum auf eine Tiefe von circa 8 m eingespült, die dann mit Hilfe der Vakuumpumpe den Grundwasserstand auf ein definiertes, der zukünftigen Baugrubensohle entsprechendes Niveau absenkt.

Da dieses System der Grundwasserabsenkung aber in der Fläche nicht begrenzt ist, sondern einen sogenannten Absenktrichter auch außerhalb des Baufeldes schafft, müssen in manchen Bereichen Gegenmaßnahmen getroffen werden.

Im benannten Baufeld würde der Absenktrichter ohne Gegenmaßnahmen über den Bereich des Mühlenplatzes hinaus reichen. Da Gebäude, die nicht über ein tiefgehendes Fundament verfügen, sich aufgrund der anstehenden sandigen und torfigen Böden bei wechselnden Grundwasserständen „setzen“ könnten, muss entsprechend gegenreagiert werden.

Hierzu werden momentan rund um das zukünftige Baufeld der Baugrube tiefgehende Stahlspundwände eingebracht, die dafür sorgen, dass das Grundwasser außerhalb des Baubereichs nicht abgesenkt wird.

Vorbereitend hatte die Stadt ein Sachverständigenbüro zur Beweissicherung beauftragt, das den Zustand einzelner Gebäude dokumentiert hat (siehe Blogbeitrag Beweissicherung im Umfeld des Berkelwehrs vom 08.11.2021).

Hintergründe zum Abbruch und Neubau der Wehranlage sind auch unter „Projekte/Das Berkelwehr“ und im Blogbeitrag Für den Neubau des Berkelwehrs – Eine Umleitung für die Berkel vom 06.08.2020 beschrieben.